Generation Giro? Der Appinio Hypetrain Finanzen und Banking
Appinio Research · 21.03.2024 · 8min Lesezeit
Inhalt
Das Rad der Finanzen dreht sich unaufhörlich. Und die Deutschen haben die Qual der Wahl, wo sie ihr Geld am liebsten zwischenparken: Soll es ganz klassisch ein Girokonto bei einer Direktbank sein oder doch lieber modernes Online Banking bei einer Online Bank? Das Ersparte lieber auf einem Festgeldkonto parken oder doch in Aktien, Fonds oder gar ETFs investieren?
Wo die Deutschen ihr Geld unterbringen, welche Erwartungen sie an den Kundenservice ihres Anbieters haben, warum sich manche für und manche gegen ein Konto bei einer Onlinebank entscheiden und wie wichtig Kriterien wie Ethik und Nachhaltigkeit bei der Anbieterwahl sind – all das fand Appinio im zweiten Hypetrain 2024 zu Finance und Banking heraus.
Du willst mehr als nur die Key Insights? Dann geht’s hier zu den gesamten Studienergebnissen.
Filialbank vs. Online Bank
Jeder zweite Deutsche (52 Prozent) hat ein Konto bei einer Direktbank bzw. Filialbank. Hingegen nutzt nur jeder Sechste (15 Prozent) eine Online Bank für seine Geldgeschäfte. Jeder dritte Deutsche besitzt Konten bei einer Direktbank und einer Online Bank (30 Prozent).
Das motiviert die Deutschen, ein Konto bei einer Online Bank eröffnen:
- Bequemlichkeit (55 Prozent)
- kürzere Bearbeitungszeiten von Aufträgen (46 Prozent)
- günstigere Konditionen (44 Prozent)
Die Mehrheit derjenigen, die noch kein Konto bei einer Online Bank haben, sind zumindest in Zukunft dafür offen (65 Prozent). Dabei sagen Männer öfter „eher ja“ als Frauen (46 vs. 35 Prozent).
Drei Gründe, warum Online Banken nicht in Betracht gezogen werden:
- Fehlender persönlicher Ansprechpartner (32 Prozent)
- Keine Vor-Ort-Beratung (15 Prozent)
- Unsicherheit (10 Prozent)
Kundenzufriedenheit durchweg hoch
Eine sichere Verwahrung und Verwaltung von Geld anzubieten ist eines, aber es kommt auch auf guten Kundenservice an. Bei Direkt- bzw. Filialbanken ist generationenübergreifend fast jeder Deutsche (eher bis sehr) zufrieden (92 Prozent) mit dem Kundenservice. Bei Nutzern einer Online Bank gibt es sogar noch ein paar mehr Zufriedene (95 Prozent).
Mittlerweile Standard: Online Banking, also digitale Finanzdienstleistungen. Ob im Webbrowser oder noch bequemer per Smartphone-App – das hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Die meisten Deutschen nutzen mehrmals wöchentlich digitale Banken- und Finanzdienste, jeder Vierte wirft sogar täglich einen digitalen Blick auf die Finanzen (23 Prozent).
Das sind die beliebtesten Funktionen von Mobile Banking:
- Kontostand prüfen (84 Prozent)
- Überweisungen tätigen (79 Prozent)
- Rechnungen bezahlen (68 Prozent)
Neben den Services der Banken gibt es mittlerweile auch eine Reihe von mobilen Zahlungsdiensten, etwa PayPal, Klarna oder die Mobile Pay Dienste von Apple, Google oder Amazon. Sieben von zehn Deutsche nutzen solche Anwendungen zum Bezahlen (71 Prozent), Männer öfter als Frauen (75 vs. 68 Prozent).
Fleißiges Sparen
In Zeiten von Krise und Inflation stellt sich die Frage: Soll ich mein Geld lieber ausgeben, eisern sparen und etwa auf ein Festgeldkonto parken oder doch in Aktienfonds, ETFs oder sogar Kryptowährung investieren?
Jeder dritte Deutsche (29 Prozent) legt monatlich fünf bis zehn Prozent des Einkommens auf die hohe Kante. Jeder Siebte (14 Prozent) spart bis zu einem Fünftel des monatlichen Einkommens. Ähnlich viele (13 Prozent) geben an, gar nichts zu sparen, darunter vor allem ältere Jahrgänge (17 und 16 Prozent bei den 45- bis 54- sowie 55- bis 65-Jährigen).
Hinter dem Sparen stecken je nach Generation ganz unterschiedliche Prioritäten: Jüngere Menschen, darunter jeder Zweite aus der Gen Z (16- bis 24-Jährige) sowie unter den Millennials (25- bis 34-Jährige), legen am ehesten Geld für große Anschaffungen zurück (51 bzw. 48 Prozent). Ein bequemes finanzielles Polster für die Zukunft steht bei jedem Zweiten in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen am höchsten im Kurs (53 Prozent), gleichzeitig müssen hier die Meisten Schulden abbauen (29 Prozent vs. 21 Prozent insgesamt). Ältere Generationen haben die Altersvorsorge und den Ruhestand im Blick.
Altersvorsorge: Sparen gegen die Rentenlücke
Über die finanzielle Absicherung im Alter machen sich zwei von drei Deutschen aktiv Gedanken (66 Prozent). Erwartungsgemäß denken junge Deutsche noch weniger darüber nach als ältere Generationen (48 Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen vs. 75 Prozent bei den 55- bis 64-Jährigen).
Gedanken machen ist das eine, einen konkreten Plan in der Schublade haben das andere. Während jeder Zweite lediglich eine grobe Vorstellung zur Altersvorsorge skizzieren kann (50 Prozent), hat sich jeder Dritte bereits einen detaillierten Sparplan zurechtgelegt – darunter weitaus mehr Männer als Frauen (39 vs. 29 Prozent).
Ethisches und nachhaltiges Banking sind wichtig
Das Thema Nachhaltigkeit macht auch beim Banking nicht Halt. Denn unser Geld ist ein mächtiger Hebel für positive Veränderung. Doch was Banken mit dem Geld anstellen, ist nicht immer klar ersichtlich oder zukunftsorientiert. Wie sehr achten die Deutschen darauf, dass ihre Bank nachhaltige und ethische Prinzipien verfolgt? Für acht von zehn Befragten ist ein grünes und ethisches Mindset der Bank (eher bis sehr) wichtig (80 Prozent). Dabei sticht vor allem die Millennial-Generation heraus, ihnen sind ethische und nachhaltige Prinzipien überdurchschnittlich „sehr wichtig“ (23 vs. 13 Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen).
Fazit zu Finanzen & Banking
In Zeiten von Inflation und Niedrigzinsen ist das Thema Finanzen und Banking wichtiger und vielfältiger als je zuvor. Während die meisten Deutschen noch bei einer traditionellen Filial- oder Direktbank ein Girokonto oder eine Kreditkarte registriert haben, sind reine Online Banken auch hierzulande ein Thema. Dabei stehen vor allem die Bequemlichkeit, schnellere Transaktionen und einfachere Handhabung per Smartphone-App hoch im Kurs von Nutzern. Generell sind die Deutschen zufrieden mit dem Kundenservice ihrer Bank und nutzen Online Banking regelmäßig. Neben Faktoren wie Zinsen und Rendite rücken die Themen Nachhaltigkeit und ethisches Handeln bei der Wahl des Bankanbieters stärker in den Fokus.
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