Mentale Gesundheit im digitalen Zeitalter - Eine Mental Health Studie mit REDEZEIT FÜR DICH

Appinio Research · 05.12.2022 · 7min Lesezeit

Mentale Gesundheit im digitalen Zeitalter | Appinio Blog

Die Corona-Pandemie kam mit vielen Einschränkungen – Keine Veranstaltungen, keine Restaurantbesuche, kein Vereinssport, fehlende soziale Kontakte. Tag ein Tag aus war man in den eigenen vier Wänden mit den Corona Nachrichten aus aller Welt konfrontiert. Noch dazu die Angst um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden von Familie und Freunden. Heute ist zwar das Schlimmste der Corona Pandemie überwunden, aber sie hat Spuren hinterlassen und es ist nicht die einzige Krise, die es zu überstehen gilt. Der unabwendbar wirkende Klimawandel, politische Unsicherheiten, Krieg in Europa und die Energiekrise haben die Deutschen und den Rest der Welt fest im Griff. REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks und Appinio haben in einer kürzlich erschienenen repräsentativen Studie (nach Alter und Geschlecht) zum Thema Mental Health 1.000 Menschen befragt, wie es ihnen wirklich geht. 

 

REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks ist ein Start-up aus Hamburg, welches ehrenamtliche Coaches, Therapeuten und Psychologen mit Leuten verbindet, die nach einem offenen Ohr zum Reden suchen. 

 

Was versteht man unter mentaler Gesundheit?

Depressionen, Burnout, Angststörungen – wenn von mentaler Gesundheit die Rede ist, denken die meisten Menschen an diese und andere Krankheiten. Dabei umfasst der Begriff sehr viel mehr als das und beinhaltet auch die generelle Zufriedenheit und emotionale Ausgewogenheit, die von vielen unterschiedlichen Faktoren positiv und negativ beeinflusst werden kann. 

 

Wie beeinflussen externe Ereignisse psychische Gesundheit?

Ein Faktor sind beispielsweise externe Geschehnisse wie die Corona-Pandemie. Die Mehrheit der Deutschen gibt an, dass diese die eigene mentale Gesundheit etwas bis sehr negativ beeinflusst hat (80%). Aber auch der Blick in die Zukunft löst Unsicherheit aus: 66 Prozent der Teilnehmer blicken (eher) ängstlich in die Zukunft hinsichtlich aktueller Krisen. Diese Angst ist bei der älteren Generation, wie den 55- bis 65-Jährigen, eher vertreten (30%), während es bei der Gen Z vergleichsweise nur 10 Prozent sind. Dabei sind gerade Frauen durchschnittlich ängstlicher als Männer. Knapp 27 Prozent bestätigen, dass sie sehr ängstlich sind mit Hinblick auf die bevorstehenden Krisen, während es bei den Männern etwa die Hälfte ist (15%). Drei von vier Deutschen bestätigen dabei, dass das persönliche Wohlbefinden von neuen gesellschaftlichen oder auch politischen Krisen (etwas) beeinflusst wird (74%). Auffällig hier ist, dass überwiegend Teilnehmer im Alter von 16- bis 24- Jahren dieses Unwohlsein ebenfalls empfinden (61%) gegenüber Menschen im Alter von 55- bis 65- Jahren (48%)

 

Glücklich sein ist relativ

Dies zeigt auch diese Umfrage, denn konfrontiert mit dem derzeitigen eigenen Glück, scheiden sich die Geister. 55% geben an, glücklich zu sein, etwa 10% mehr als die Leute, die es (eher) nicht sind (44%). Besonders Gen Z - Teilnehmer im Alter von 16- bis 24- Jahren, und Gen Y - Teilnehmer im Alter von 25- bis 34- Jahren - sind (eher) glücklich, laut eigener Aussage. Umso älter, umso unglücklicher scheinen die Menschen zu sein. 

  

pexels-cottonbro-studio-4101143Kommunikation als erster Schritt

„Denn in dem Moment, in dem man anfängt, darüber zu reden, wird es einfacher.” einen Satz, den man im Bereich Mental Health gerade in Zeiten von Social Media öfter hört. Dieser Meinung sind auch die Befragten, denn 75 Prozent sind davon überzeugt, dass eine offene Kommunikation mit anderen Menschen über seelische Belastungen und den Gesundheitszustand dabei hilft, diese(n) zu reduzieren oder zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um spezifisch professionelle Hilfe in Form von Therapeuten, sondern auch um den Austausch mit Freunden und Familie. Fast jeder zweite Deutsche (42%) spricht zumindest ab und zu mit anderen über seelische Belastungen. Aber was tun, wenn der reine Austausch mit Familie und Freunden nicht mehr ausreicht? Bereits 26 Prozent der Befragten nehmen Hilfsangebote, wie zum Beispiel Therapien für psychische Belastungen, in Anspruch. Fast jeder zweite Befragte könnte sich immerhin vorstellen eine Therapie in Anspruch zu nehmen (47.8%). Während rund 10% mehr Frauen eine Therapie bereits in Anspruch genommen haben (30.4% vs. 21.8% der Männer), so fällt auf, dass mehr Männer offen sind für Hilfsangebote (51.4% vs. 44.2% der Frauen). Die meist verwendete Form eine Therapie (66%), gefolgt vom Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt (47%). 

 

Digitale Hilfsangebote

Krisen wie die Pandemie haben es jedoch für viele Patienten unmöglich gemacht, Therapien vor Ort in Anspruch zu nehmen. Aus diesem Grund mussten Alternativen geschaffen werden, die den neuen Umständen gerecht werden - Online Therapie. Jeder zweite Deutsche kann sich vorstellen, Mental Health Angebote im Internet zu nutzen (54%). Die Hoffnung dabei? Weniger Gedanken über Probleme zu machen, den eigenen Stress zu reduzieren (52 Prozent) und besser schlafen zu können (43.2%). 

 

Hat unser Arbeitsplatz Einfluss auf unsere mentale Gesundheit?

Wer in Deutschland Vollzeit arbeitet, verbringt ca. 40 Stunden die Woche im Büro oder im Homeoffice. Inwieweit hat also unser Arbeitsplatz eine Auswirkung auf unsere Mental Health und inwieweit haben unsere Kollegen oder Vorgesetzten einen Einfluss darauf? 

Einer von zwei Befragten gibt an, dass sowohl die Zusammenarbeit mit der Führungskraft (51%) als auch die mit dem Team (51%) eher gut ist. Dennoch empfinden 26 Prozent die Unternehmenskultur als negativ. Ausschlaggebend sind hier die unterschiedlichsten Faktoren wie schlechte Kommunikation (49%), Stress (43%) und ein generell schlechtes Arbeitsklima (31%). 

 

Was können Arbeitgeber also heutzutage tun, um dies zu verbessern? 

46 Prozent der Befragten würden ein Mental Health Angebot annehmen, wenn der Arbeitgeber dies anbieten würde. Dies würden besonders Teilnehmer der Gen Y und Teilnehmer im Alter von 35- bis 44- Jahren in Anspruch nehmen. Hier erhoffen sich viele, den Stress zu reduzieren, um in einen positiven Einklang mit sich selbst zu finden oder auch einfach mal ruhiger zu schlafen. Andere wiederum wollen über persönliche Probleme reden, die sie derzeit belasten, ohne sich schämen zu müssen. Auch eine verbesserte Motivation ist für viele ein Faktor. 

 

Fazit: Mentale Gesundheit ist kein Tabuthema mehr

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Leute schämen, über ihre mentale Gesundheit und ihr persönliches Glück zu sprechen. Auch ein Besuch beim Psychologen ist schon lange nichts mehr, was totgeschwiegen werden muss. Stattdessen sind Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen offen dafür, ihre Probleme anzusprechen und stehen möglichen Hilfsangeboten sehr offen gegenüber. Egal ob ausgelöst durch den Arbeitsplatz, persönliche Umstände oder externe Ereignisse, die mentale Gesundheit betrifft alle. Deshalb wird es umso wichtiger, in der Zukunft ein breit gefächertes Angebot, wie beispielsweise online Therapie, zu kreieren und somit jedem Menschen die Chance auf eine bessere mentale Gesundheit zu ermöglichen.

 

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