Siezen gehört immer noch zum guten Ton: Nur 8 % wollen es abschaffen

Appinio Research · 06.05.2019 · 4min Lesezeit

Händeschütteln

Siezen oder duzen? Diese Frage stellt sich oft im Alltag oder am Arbeitsplatz. In unserer aktuellen Appinio-Studie haben wir deshalb untersucht, ob Siezen nicht längst ein Relikt vergangener Zeiten ist, wie deutsche Arbeitnehmer ihren Chef eher anreden und wofür die formelle Anrede „Sie“ im Jahr 2019 eigentlich noch steht. Hier die Meinung von 4.877 Deutschen zwischen 16 und 54 Jahren.

 

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Siezen gehört zum guten Ton

Nur 8 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass das Siezen abgeschafft gehört, weniger als 10 Prozent in jeder befragten Altersgruppe. Für 61 Prozent ist Siezen ein Zeichen von Respekt, Höflichkeit und Zurückhaltung. Am stärksten ist diese Einschätzung unter den 16- bis 17-jährigen Befragten ausgeprägt (67 Prozent), am geringsten in der Altersklasse 25 bis 34 mit 56 Prozent. Für 16 Prozent aller Befragten gibt Siezen ein Gefühl von Sicherheit und Distanz. Nur 15 Prozent empfinden die formelle Anrede als verstaubt.

 

Ungefragtes Duzen findet übrigens nur ein Fünftel der Befragten generell positiv, 12 Prozent negativ. Bei der Mehrheit kommt es „darauf an“.

 

„Du, Chef“: ein schwieriges Feld

54 Prozent der befragten Arbeitnehmer siezen ihren Chef, 46 Prozent duzen ihn. Das Per-Du-sein mit Vorgesetzten ist besonders bei den 25- bis 34-Jährigen beziehungsweise 35- bis 44-Jährigen ausgeprägt. Trotzdem findet nicht jeder die Duz-Kultur angenehm. 22 Prozent der befragten Arbeitnehmer, die ihren Chef duzen, würden lieber zum Sie zurückkehren. Hingegen sind 62 Prozent, die ihren Chef siezen, damit zufrieden. Ein Drittel hingegen würde vom Vorgesetzten allerdings lieber geduzt werden wollen.

 

Duzen am Arbeitsplatz schafft Zugehörigkeit und gutes Klima

Das Duzen im Arbeitsumfeld schafft Vertrautheit und Zusammengehörigkeit im Team: Dem stimmt knapp jeder zweite Befragte (49 Prozent) zu. 38 Prozent geben an, es schaffe außerdem ein partnerschaftliches Klima, das zu besseren Ergebnissen führe. Etwa jeder Dritte (34 Prozent) sagt, dass Duzen im Unternehmen eine schnellere Integration neuer Mitarbeiter, unabhängig von Alter, begünstigen würde. Nur 16 Prozent aller Befragten sehen das Duzen auf der Arbeit kritisch, weil es Vertrautheit suggeriere, obwohl diese gegebenenfalls gar nicht gelebt wird. Je älter die Umfrageteilnehmer, desto mehr stimmen sie dieser Aussage zu: Bei den 45- bis 54-Jährigen ist es knapp ein Viertel (24 Prozent). 11 Prozent aller Befragten geben an, das Du erschwere ein respektvolles Miteinander.

 

Duzen im Ladengeschäft: wirkt unter bestimmten Umständen positiv

Ob im Restaurant, im Schuhgeschäft oder beim Bäcker, man wird immer häufiger vom Verkaufspersonal geduzt. Ein Drittel aller Befragten findet das sympathisch, vorausgesetzt, es passt zum Geschäft. Etwa ein Fünftel (21 Prozent) findet das Duzen gut, aber nur, wenn man das Personal kennt. 31 Prozent stören sich nicht am Du. Dies nimmt mit zunehmendem Alter ab. Bei den 45- bis 54-Jährigen sind es nur noch 22 Prozent. Genervt von der informellen Anrede sind jedoch nur 10 Prozent aller Befragten.

 

Siezen oder duzen? Diese Frage stellt sich nicht nur im Alltag und am Arbeitsplatz, auch in der Markenkommunikation ist sie wichtig. Hier geht es zur Appinio-Studie „Siezen und Duzen in der Markenkommunikation“.

 


 

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Hier die wichtigsten Umfrageergebnisse zum Thema Siezen und Duzen in der Appinio-Infografik: 
Appinio_Infografik_Siezen_duzen-1

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