Die größten Marktforschungs-Fails der Geschichte – und was wir daraus lernen

Appinio Research · 01.10.2025 · 5min Lesezeit

Die größten Marktforschungs-Fails der Geschichte | Appinio
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Market Research Fails

Was haben Crystal Pepsi, Microsoft Zune und Gaps Rebranding gemeinsam? Sie alle sind prominente Beispiele für Marketing- und Produktflops, die Millionen gekostet haben. Doch was ist die wahre Ursache für das Scheitern dieser Riesen? Es ist fast immer der gleiche Fehler: Sie haben die wahren Bedürfnisse, Emotionen und Gewohnheiten ihrer Zielgruppe nicht verstanden. Und genau hier kommt Marktforschung ins Spiel. Sie ist keine Absicherung, sondern die Grundlage für nachhaltigen Erfolg. Lass uns gemeinsam in die Geschichte eintauchen, um zu verstehen, was wir aus den größten Marktforschungs-Fails lernen können.

Wenn der Geschmackstest nicht reicht: Die Cola-Herausforderungen

Denk an Crystal Pepsi. In den 90ern wollte Pepsi sich mit einer klaren Cola von der Konkurrenz abheben. Die Idee: Eine reine, natürliche Erfrischung. Was man dabei vergaß: Cola ist traditionell dunkel. Für Konsumenten fühlte sich eine klare Cola einfach falsch an. Das Scheitern zeigte, dass eine radikale Änderung des Produktsignals scheitern kann, wenn die psychologische Erwartung der Kunden ignoriert wird.

Das wohl berühmteste Beispiel ist jedoch New Coke. Coca-Cola änderte 1985 seine jahrzehntealte Rezeptur, weil Geschmackstests zeigten, dass die neue Formel besser abschnitt. Die emotionale Bindung der Konsumenten zu ihrem Lieblingsgetränk war jedoch so stark, dass die Nostalgie und die Verbundenheit zur Marke wichtiger waren als jeder Geschmackstest. Der öffentliche Aufschrei zwang Coca-Cola zur schnellen Rückkehr zum Original.

Das Learning: Die Emotionen und die Psyche deiner Konsumenten sind oft wichtiger als das Produkt selbst. Ein einfacher Geschmackstest reicht nicht.

Der Use Case: Mit einem Pretest für neue Produkte oder einer Packaging-Studie hätte man schon früh erkennen können, dass die Konsumenten die radikalen Veränderungen ablehnen. Solche Studien hätten die psychologischen Barrieren aufgedeckt und das Unternehmen vor einem teuren Fehler bewahrt.

 


Wenn die Zielgruppe nicht verstanden wird: Von Babynahrung für Erwachsene und "coolen" Playern

Der Babynahrungshersteller Gerber versuchte sich in den 1970er-Jahren mit Gerber Singles an einer neuen Zielgruppe: junge, allein lebende Erwachsene, die schnelle Mahlzeiten brauchten. Das Essen kam in den vertrauten Babynahrungs-Gläschen. Was Gerber nicht verstand: Die psychologische Barriere der Konsumenten. Erwachsene wollten aus sozialen Gründen unter keinen Umständen mit Babynahrung in Verbindung gebracht werden. Das Produkt ignorierte die soziale Konnotation und das Selbstverständnis der Zielgruppe.

Microsoft traf ein ähnliches Schicksal mit dem Zune. Im Kampf gegen den dominanten iPod fokussierte sich Microsoft auf technische Features und ein "cooles" Design. Was sie nicht verstanden: Apples Erfolg beruhte auf einem einfachen und funktionierenden Ökosystem aus Hardware, Software (iTunes) und einer starken emotionalen Bindung. Der Zune war technisch gut, aber er lieferte keine Antwort auf die Frage, warum jemand sein Leben von Apple trennen sollte.

Das Learning: Du musst deine Zielgruppe und ihr Kaufverhalten bis ins Detail verstehen. Innovationen, die an den psychologischen und sozialen Barrieren der Kunden vorbeigehen, sind zum Scheitern verurteilt.

Der Use Case: Eine strategische Zielgruppen-Studie hätte hier Licht ins Dunkel gebracht. Mit schnellen Insights hätte man aufgedeckt, was die wahren Kaufgründe sind, welche Pain Points die Kunden haben und wie man sie wirklich erreicht.

Wenn das Vertraute plötzlich fehlt: Das Gap-Logo-Drama

Manchmal muss man nicht mal ein Produkt neu erfinden, um einen kapitalen Fehler zu machen. Das Modeunternehmen Gap erlebte 2010 ein Desaster, als es versuchte, sein ikonisches Logo zu modernisieren. Das neue Design war generisch und ohne Persönlichkeit. Was folgte, war ein gewaltiger Shitstorm in den sozialen Medien, der Gap innerhalb von nur sechs Tagen zwang, zum alten Logo zurückzukehren.

Der Fehler: Das Unternehmen hatte die starke emotionale Bindung seiner Kunden an das alte Logo unterschätzt. Das Logo war mehr als nur ein Bild; es war Teil der Markenidentität und Nostalgie.

Der Use Case: Eine Naming- & Rebranding-Studie hätte im Vorfeld die Meinungen der Kunden erfasst und die Ablehnung frühzeitig sichtbar gemacht. Man hätte herausgefunden, wie sehr die Marke und das Logo in den Köpfen der Konsumenten verankert sind und eine solche Panne vermeiden können.

 

Fazit: Wie du Fails vermeidest – mit den richtigen Insights

Die Geschichten von Pepsi, Microsoft oder Gap sind keine bloßen Anekdoten, sondern wertvolle Lektionen. Sie zeigen uns, dass Erfolg nicht aus dem Bauchgefühl oder allein aus technischer Brillanz entsteht. Die wirkliche Währung sind Insights – fundiertes Wissen über deine Kunden.

Ob du ein neues Produkt auf den Markt bringst, deine Markenkommunikation änderst oder einfach nur deine Zielgruppe besser verstehen willst: Der größte Fehler ist, nicht zu fragen. Lass uns gemeinsam sicherstellen, dass dein Unternehmen keine teuren Lektionen lernen muss.

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