Future of Work Report - so hat Corona den Arbeitsalltag verändert

Appinio Research · 21.01.2021 · 9min Lesezeit

Laptop mit einem Online Meeting - Home Office

Das Jahr 2020 hat für Millionen Deutsche sowohl ihren privaten als auch beruflichen Alltag komplett verändert. Aufgrund der Corona-Pandemie sind das Arbeiten im Home Office, Videokonferenzen sowie neue, digitale Tools das neue Normal für einen Großteil aller Erwerbstätigen geworden. Um die Frage zu beantworten, wie diese neue Realität, die “Future of Work”, im alltäglichen Leben der Deutschen aussieht und aussehen wird, haben das Marktforschungsinstitut Appinio und die Online-Jobseite Indeed den Future of Work-Report ins Leben gerufen.


Dafür wurden deutschlandweit 2.000 Menschen in Voll- und Teilzeitjobs repräsentativ (nach Alter und Geschlecht) dazu befragt, was sie in ihrem Arbeitsleben bewegt, was sich in ihrem Alltag verändert hat und wie sie in die Zukunft sehen. Also, wie sieht die Future of Work aus? Die wichtigsten Erkenntnisse und Fakten aus über 30 Seiten rund um die Themen Home Office, Digitalisierung und Führungsverhalten sind in diesem Blogartikel zusammengefasst.

 

Der Impact von Covid-19 auf den ArbeitsalltagDer Impact von Covid-19 auf den Arbeitsalltag

Seit Anfang 2020 hat Covid-19 den Arbeitsplatz und die Art, wie wir arbeiten, entscheidend verändert. Die Zahl der Home Office Beschäftigten stieg rapide an, digitale Meetings entwickelten sich zur Norm und das Miteinander unter Kollegen hat sich grundlegend verändert. Aber was bedeutet das für die Zukunft des Arbeitsalltags.

Um dieser Frage nachzugehen, muss man zunächst einmal verstehen, wie sich der Arbeitsalltag seit Beginn der Covid-19 Pandemie entwickelt hat. In kürzester Zeit mussten sich viele Unternehmen und Arbeitgeber auf die neuen Gegebenheiten einstellen, indem sie ihren Mitarbeitern flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten anboten. Dadurch konnten sie sicherstellen, dass ihre Arbeitnehmer die notwendige Unterstützung erhalten und gleichzeitig produktiv bleiben.

Obwohl viele Menschen der Meinung waren, dass Covid-19 den Arbeitsplatz schädigen würde, brachte es auch Vorteile mit sich, wie z.B. die einfachere Kommunikation und Zusammenarbeit, der Wegfall von Reisezeiten und Senkungen von Kosten für das Unternehmen. Aufgrund dieser Vorteile könnte man erwarten, dass die Bedeutung des Arbeitens im Büro gesunken ist, aber das ist nicht unbedingt der Fall. Viele Unternehmen sind zu dem Schluss gekommen, dass es wichtig ist, den Kontakt zwischen Kollegen aufrechtzuerhalten und somit kehren viele Unternehmen in den Arbeitsalltag zurück.

Daher lässt sich vermuten, dass die "Future of Work" ein Mix aus Home Office und Büroarbeit sein wird. Unternehmen werden versuchen, ein Gleichgewicht zwischen der Flexibilität des Home Office und dem Wert persönlicher Interaktionen in einem Arbeitsumfeld zu finden. Aber was bedeutet das genau?

Was bedeutet "Future of Work" eigentlich?

Future of Work ist mehr als nur eine fliegende Phrase, sondern zeigt den Wandel der Arbeitsrealitäten in der Zukunft auf. In Zeiten von Corona haben wir eine Vielzahl von Veränderungen an unseren Arbeitsplätzen erlebt, die uns auf neue Chancen und Herausforderungen vorbereitet haben. "Future of Work" ist dabei ein umfassender Begriff, bei dem es um die Entwicklung neuer Arbeitskulturen und des Arbeitsalltags geht. Spezifischer um eine verstärkte Fokussierung auf digitale Transformationen, neue Arbeitsmodelle mit mehr Flexibilität und die Fähigkeit, schnell auf äußere Veränderungen zu reagieren und sich anzupassen.

Work from anywhere, Home Office und Co.

Home Office: Jeder Siebte könnte theoretisch von zuhause arbeiten, darf aber nicht

Während für 43 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland Home Office keine Möglichkeit darstellt, weil sie physisch anwesend sein müssen, könnten es ganze 13 Prozent, und damit jeder Siebte, aber dürfen es nicht. Dies liegt wohl vermehrt an den jeweiligen Arbeitgebern. Bei zwölf Prozent aller Befragten ist es das genaue Gegenteil: Sie dürften Home Office machen, wollen es aber nicht und treten somit freiwillig jeden Tag den Gang ins Büro an. Vor allem Befragte zwischen 18 und 24 wollen gerne im Büro anstatt von Zuhause arbeiten.

Zukunft des Arbeitens sieht die Mehrheit im Hybrid-Modell

Die Frage, wie sie in der Zukunft am liebsten arbeiten wollen, beantwortet die große Mehrheit aller Arbeitnehmer mit “halb-halb”: ein Hybrid-Modell, in dem teilweise von Zuhause und teilweise im Büro gearbeitet wird, ist die optimale Vorstellung für viele: Sowohl jene mit Führungsverantwortung (74 Prozent) als auch Arbeitnehmer ohne Führungsverantwortung (68 Prozent) präferieren deutlich den Mix aus Heimarbeit und Büro.

Jobwechsel für Home Office für jeden Dritten denkbar

54 Prozent der Befragten, die nicht von Zuhause aus arbeiten können, beneiden die für viele neu gewonnenen Möglichkeit zum Home Office. Jeweils ein Drittel von ihnen kann sich sogar vorstellen, den Arbeitgeber zu wechseln (34 Prozent) oder sogar einen kompletten Quereinstieg zu wagen (35 Prozent), um in Zukunft am heimischen Schreibtisch arbeiten zu können und somit Teil von New Work zu werden.

Digitale Tools verändern den Arbeitsalltag von Millionen

Für mehr als die Hälfte aller Befragten hat sich der Arbeitsalltag durch neue Technologien verändert (53 Prozent). Die große Mehrheit von Arbeitnehmern (87 Prozent) empfindet das als positiv. Zwei Drittel (66 Prozent) empfinden die Zusammenarbeit mit den Kollegen aufgrund der neuen Lösungen und Tools als einfacher im Vergleich zu vorher und mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten gab an, durch diese produktiver geworden zu sein.
Trotz aller Vorteile haben digitale Tools auch ihre Schattenseiten. Etwa ein Drittel fühlt sich aufgrund der neuen Technologien gestresst (37 Prozent), kontrolliert (33 Prozent) oder überfordert (32 Prozent). Insbesondere die jüngere Generation ist betroffen: Unter den 18- bis 24-Jährigen fühlen sich ganze 41 Prozent (eher) vom Vorgesetzten kontrolliert - unter den 55- bis 65-Jährigen empfindet das nur etwa die Hälfte so (23 Prozent). 35- bis 44-Jährige haben durch die neuen Tools ein besonders hohes Stresslevel: 43 Prozent gaben an, vermehrt gestresst zu sein als vorher.

 

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Die gesamten Studienergebnisse hat Appinio in einem 30-seitigen Report zusammengefasst. Interessierte können den Report zur Studie unter Angabe von Kontaktdaten herunterladen.



Videokonferenzen als neue Norm

Vorbei sind die Zeiten in denen man an einem großen Tisch beisammen gesessen hat, um über Strategien zu sprechen oder gemeinsam zu Lunchen. Covid-19 hat auch den Meeting Alltag verändert und es mussten neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit gefunden werden. Für 59 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland hat der Großteil aller Meetings in letzter Zeit lediglich online stattgefunden. Und die meisten scheinen Gefallen daran gefunden zu haben: drei von vier Befragte können sich vorstellen, in Zukunft Termine mit bis zu fünf Personen auch nur noch online bzw. als Videokonferenz stattfinden zu lassen. Auch Fort- und Weiterbildungen (72 Prozent) und Bewerbungsgespräche (62 Prozent) wollen viele in der Zukunft durch Videokonferenzen ersetzen. Unter den Befragten, die bereits online Bewerbungsgespräche durchgeführt haben, war die das Feedback mehrheitlich positiv. Wenngleich 60 Prozent von ihnen das Gefühl hatten, den Gegenüber nicht wirklich kennengelernt zu haben, finden 71 Prozent, dass dennoch ein guter Eindruck des Tätigkeitsfeldes bzw. der Unternehmenskultur vermittelt worden ist.

 

Für 59 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland hat der Großteil aller Meetings in letzter Zeit lediglich online stattgefunden.

Jüngere Menschen haben seit der Pandemie oft besseres Verhältnis zu Führungskräften

Ein Umbruch in Sachen Beziehung zum Arbeitgeber lässt sich besonders bei der jüngeren Generation feststellen. Während sich für 77 Prozent das Verhältnis zum Chef oder zur Chefin seit der Corona-Pandemie nicht verändert hat, sind es besonders die jungen Menschen, welche der Meinung sind, dass es sich verändert hat. Die Bilanz: Das Verhältnis zum Chef ist zum großen Teil besser geworden. Vor allem die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen ist davon überzeugt. 52 Prozent geben an, seit Corona ein (deutlich) besseres Verhältnis zu haben, 28 Prozent empfinden es als eher besser. Auch das Gefühl der Wertschätzung hat für viele zugenommen. 29 Prozent gaben an, dass sich die Wertschätzung ihrer Arbeit (eher) zum Positiven verändert hat. Nur zehn Prozent sagen, dass diese sich (eher) zum Negativen gewendet hat, für 69 Prozent hat sich nichts verändert.

Jeder Vierte verspürt Sorge beim Gedanken an die Zukunft

26 Prozent aller Deutschen in einem Voll- oder Teilzeitjob sind besorgt, wenn sie an ihre berufliche Zukunft denken. Ganze 42 Prozent hatten in ihrem derzeitigen Job sogar schon einmal Angst, ihn verlieren zu können. Die Corona-Pandemie hat diese Sorge insbesondere für Frauen deutlich verstärkt: 45 Prozent von ihnen sorgen sich aufgrund der Pandemie noch mehr als vorher. Unter den Männern gaben dies 39 Prozent an. Die am häufigsten genannten Gründe zur Sorge sind die gesamtwirtschaftliche Lage (62 Prozent), Kurzarbeit (43 Prozent) und drohende Entlassungen im eigenen Unternehmen (41 Prozent).

Fazit

Covid-19 hat nicht nur im Privatleben viele Herausforderungen mit sich gebracht, sondern auch die Unternehmen vieler nachhaltig verändert. Die getroffenen Maßnahmen und darauf folgende Entwicklungen haben jedoch den Weg für Future of Work geebnet. Digitalisierung, mehr Flexibilität und Mobilität, wenn es um den Arbeitsplatz geht, werden immer populärer in Deutschland. Trotzdem machen sich noch viele Sorgen, um die Spätfolgen der Pandemie und was dies für die Wirtschaft oder auch den eigenen Arbeitsplatz bedeuten könnte. Nun gilt es einen Arbeitsplatz zu kreieren, welcher dem digitalen Wandel entspricht und den Arbeitnehmern ihre Sorgen vor der Zukunft zu nehmen, denn so muss die Future of Work aussehen!


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