Sorgenthemen von Familien - Geldsorgen und mehr im Belastungsbarometer

Appinio Research · 10.05.2023 · 7min Lesezeit

60 Prozent der Eltern fühlen sich derzeit belastet im Familienalltag.

Familie - für viele bedeutet dies ein Ort der Liebe und Geborgenheit und gilt als wichtiger Rückhalt. Dies ist zumindest in der Theorie so. Das Zusammenleben in der Familie ist jedoch nicht immer harmonisch, sondern auch oft mit Belastungen und Konflikten verbunden. Insbesondere in Zeiten von Klimakrise, Krieg und Inflation, sind es oft die Familien, die die daraus resultierenden Belastungen am stärksten zu spüren bekommen.

 

Um tiefere Einblicke in die emotionalen und praktischen Herausforderungen von Familien in Deutschland zu erhalten, führt Appinio, in Kooperation mit Familie.de und REDEZEIT FÜR DICH, ein Familienbelastungsbarometer durch. Dabei wurden 1.000 Eltern in Deutschland im März 2023 zu verschiedenen Aspekten ihres Familienlebens befragt. Die Studie richtet sich an alle, die sich für das Wohlbefinden und die Belastungen von Familien in Deutschland interessieren.

 

Du willst parallel noch tiefer in die Zahlen eintauchen? Kein Problem. Hier geht es zum Analyzer.

 

 

Familien fühlen sich belastet

Klimakrise. Inflation. Krieg. Für die meisten Menschen sind diese Worte mit negativen Emotionen und Unwohlsein verbunden und besonders in den letzten Jahren wurden diese Thematiken immer präsenter in Deutschen Haushalten. Egal, ob Beiträge in den Nachrichten, Social Media oder während einer Konversation im Büro - die Themen begleiten uns auf jedem Schritt. Immer mehr Familien fangen an, die Belastungen und Folgen von Inflation und Co. zu spüren.

 

So geben 60 Prozent der Eltern an, sich eher und 13 Prozent sich sehr belastet im Familienalltag zu fühlen. Der Hauptgrund derzeit? Inflation. Dabei empfinden 28 Prozent die Inflation als sehr starke Belastung, 33 Prozent als starke Belastung und 23 Prozent als merkliche Belastung. Auch die Klimakrise belastet insgesamt 61 Prozent der deutschen Familien.

 

Aber was geschieht, wenn mehrere Faktoren aufeinander treffen? Die familiäre Belastung wächst immer weiter. Die höchste Korrelation wurde zwischen Einsamkeit und Belastung festgestellt:

  1. Einsamkeit (r = .604),
  2. Klimakrise (r = .469),
  3. Inflation (r = .416),
  4. Arbeitsplatzsicherheit (r = .345),
  5. finanzielle Sorgen (r = .300)

Diese Ergebnisse zeigen, dass viele Stressfaktoren dazu beitragen können, dass sich Familienmitglieder belastet fühlen, wobei Einsamkeit und Klimasorgen den stärksten Einfluss haben. 

Vereinbarkeit von Familie und Alltag

Familien in Deutschland geraten zunehmend unter Druck. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt für 22 Prozent der Eltern eine große Herausforderung dar.

 

Weitere 20 Prozent fühlen sich von der Politik unter Druck gesetzt, die ihrer Meinung nach zu wenig Rücksicht auf Familien nimmt. Weitere 14 Prozent fühlen sich von der Gesellschaft unter Druck gesetzt, die ihrer Meinung nach Familien zu wenig unterstützt. Immerhin 15 Prozent der Befragten geben an, sich in ihrer familiären Situation nicht unter Druck gesetzt zu fühlen.

Finanzen in Familien

Geld regiert bekanntlich die Welt und auch wenn Geld nicht glücklich macht, so kreiert es dennoch ein Gefühl von Sicherheit. Aktuelle Zahlen zeigen, dass derzeit fast jede zweite Familie (48 %) in Deutschland nicht mit ihrem Haushaltsnettoeinkommen auskommt. Männer empfinden ihre finanzielle Situation dabei positiver als Frauen: 55 Prozent von ihnen geben an, mit ihrem Nettoeinkommen gut und 18 Prozent sogar sehr gut auszukommen (vs. 50 % gut bzw. 9 % sehr gut bei den Frauen).

 

Ein möglicher Grund? Unterschiedliche finanzielle Belastungen und Verantwortlichkeiten in den Familien sowie Einkommensungleichheiten.

Geldsorgen in Familien steigenFinanzielle Sorgen steigen

Mit zunehmenden externen Geschehnissen, scheinen alltägliche Sorgen und Belastungen in den Hintergrund zu rücken. Dennoch verschwinden sie nicht. Stattdessen werden sie auf lange Sicht, bedingt durch die Geschehnisse aus aller Welt, sogar noch verschlimmert. 

 

Geld und Finanzen sind für 8 von 10 Befragten die größte Sorge (83 %). 32 Prozent empfinden es sogar als sehr große Sorge. An zweiter Stelle stehen die Kinder, um die sich 28 Prozent sehr große und insgesamt 79 Prozent große Sorgen machen. Vorsorge und Rente bereiten 27 Prozent große Sorgen, insgesamt 24 Prozent zumindest etwas. 

 

Die Umfrage zeigt auch, dass gerade finanzielle und gesundheitliche Sorgen Hand in Hand gehen. Die Sorge um Altersvorsorge und Geld/Finanzen korreliert stark (r = .541), gefolgt von der Sorge um gesundheitliche Probleme und Geld/Finanzen (r = .417). Außerdem besteht eine positive Korrelation zwischen der Sorge um Geld/Finanzen und der Inflation als Belastung (r = .559).

 

Diese Ergebnisse weisen die Komplexität von finanziellen und gesundheitlichen Sorgen auf und betonen die Notwendigkeit von gezielter Unterstützung, um das Wohlergehen von Familien in Krisenzeiten zu fördern.

Staatliche Unterstützung für Familien 2023

Angesichts dieser Ergebnisse ist es wichtig, dass Politik und Gesellschaft Familien bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen. 

Beispielsweise könnten Maßnahmen zur Senkung der Inflation und zur Bekämpfung der Klimakrise Familien entlasten. Wie dies aussehen könnte? Hilfe für Alleinerziehende, finanzielle Unterstützung nach Elterngeld oder sogar sozialpädagogische Familienhilfe.

 

Diese Maßnahmen würden nicht nur den Umgang mit Stress erleichtern, sondern auch soziale Ungerechtigkeiten minimieren. Ebenso könnten Programme zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dazu beitragen, die Einsamkeit von Eltern zu verringern und ein gesünderes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familienleben zu fördern.

Familienurlaub als Umgang mit Stress"Auszeit bitte!"

Die Füße ins warme Wasser halten, die Wellen rauschen hören und einfach mal für eine Weile abschalten. Auszeiten sind wichtig und gerne geplant. Viele planen ihren nächsten Urlaub bereits, wenn der letzte Urlaub nicht einmal angefangen hat. Kleine Highlights, welche man nutzt um den belastenden Alltag zu überbrücken. Jedoch stellt die Urlaubsplanung für Familien immer häufiger eine große Herausforderung dar: steigende Kosten, die Organisation von Freizeitaktivitäten und die Abstimmung der Bedürfnisse aller Familienmitglieder. 

 

Die Mehrheit der befragten Familien (33 %) plant ihren nächsten Urlaub innerhalb Deutschlands, gefolgt von 25 % der Familien, die in den Süden Europas, z.B. nach Italien, reisen möchten. Etwa 15% der Befragten haben keinen Urlaub geplant, vermutlich aus finanziellen oder organisatorischen Gründen

 

Angesichts der heutigen Herausforderungen bei der Urlaubsplanung ist es wichtig, dass Familien nachhaltige und kostengünstige Alternativen in Betracht ziehen, um eine erholsame Zeit miteinander zu verbringen.

Gemeinsam in die Zukunft blicken

Belastungen und Sorgen in den Familien in Deutschland haben vielerlei Gesicht und können sowohl finanzielle als auch gesundheitliche Aspekte betreffen. Vor dem Hinblick der derzeitigen Krisen, wird es zunehmend wichtiger Lösungen zu finden, welche das Wohlbefinden aller Familien fördern. Dies ermöglicht die Grundlage für eine gesündere, stärkere und glücklichere Gesellschaft, in der das Wohlergehen jeder Familie zählt.

 

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