Appinio-Studie zu Elon Musk & Twitter

Pressemitteilung · 29.04.2022 · 7min Lesezeit

Elon Musk kauft Twitter. Für 44 Milliarden.

Hamburg, 29. April 2022 – Man mag ihn, viele aber auch nicht. Er polarisiert, pendelt für die einen zwischen Genie und Wahnsinn, andere halten ihn für eine Art Meta Internet-Troll, der daneben auch noch der reichste Mensch der Welt ist. Die Rede ist natürlich von Elon Musik. Fast jeder kennt den 50-Jährigen Multimilliardär, Visionär und Tech-Gigant, vor allem durch seine Leitung des E-Auto-Herstellers Tesla. Am Montag gab es einen weiteren großen Knall rund um ihn, der sich schon länger andeutete:  Elon Musk wird die Social-Media-Plattform Twitter kaufen. Für 44 Milliarden Euro, was ca. 52 Euro pro Aktie entspricht. Was halten die Deutschen von solch einer kostspieligen Übernahme? Welche Neuerungen erhoffen sie sich, welche Folgen werden befürchtet? Und wie sehen das eigentlich diejenigen, die Twitter aktiv nutzen? Dazu hat Appinio in einer neuen Studie 1.000 Menschen repräsentativ (nach Alter und Geschlecht) gefragt.

 

 

Key Insights:

  • Fast jeder hat die Übernahme von Twitter mitbekommen, doch die Mehrheit sieht das eher kritisch - vor allem die Baby Boomer. Unter den aktiven Nutzern hat jeder Fünfte dadurch Vertrauen in die Plattform verloren.

  • Kritiker befürchten, dass die Übernahme eine Gefahr für die Demokratie bedeuten kann. Auch der Gedanke, dass ein reicher Mann einen Teil des öffentlichen Meinungsaustauschs kontrollieren kann, stößt auf Ablehnung.

  • Gemischt wird hingegen die offiziellen Ankündigung wahrgenommen, auf der Plattform wird es wieder echte Meinungsfreiheit geben. Ähnlich viele sehen den Online-Kampf gegen Fake News geschwächt wie gestärkt.

 

Zitation: Die Umfrage wurde am 27. April 2022 von Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen in Deutschland im Alter von 16 bis 65 Jahren, national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der Bevölkerung. Zu den Studienergebnissen im Appinio Dashboard geht es hier.

Ein Kauf, der für Aufsehen sorgt

Die große Mehrheit der Deutschen (84 Prozent) hat den jüngsten Schachzug des Tesla-Chefs mitbekommen. Doch nur knapp die Hälfte (45 Prozent) findet das (eher) gut. Am wenigsten Zustimmung (36 Prozent) erhält der Twitter-Kauf Unterstützung aus den Reihen der Baby Boomer (55- bis 65-Jährige). Die Gruppe der Millennials (34- bis 44-Jährige) ist als einzige Generation ausgeglichen (50 Prozent).

Kritiker in der Mehrheit

Warum sieht die Mehrheit der Deutschen die Aktion des 50-jährigen Multimilliardärs und Tech-Visionären eher kritisch? Das kann viele Gründe haben, doch die meisten mögen den Gedanken nicht, dass ein reicher Mann durch so eine Übernahme Informationen kontrollieren kann. Das sagen Frauen deutlich häufiger als Männer (73 vs. 66 Prozent). Jeder Vierte (23 Prozent) ist der Meinung, dass solch ein Kauf ethisch nicht vertretbar ist. Aufgrund der Ankündigung von Musk, auf Twitter fortan wieder echte Meinungsfreiheit zu etablieren, findet es jeder Dritte (36 Prozent) zukünftig noch schwieriger, Fake News und Fehlinformationen einzudämmen. Ähnlich viele denken genau das Gegenteil.

Lob und Hoffnung in der Minderheit

Warum finden die anderen Deutschen die Twitter-Übernahme gut? Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) meint, das fördere ein faires Online-Umfeld, woraus ein sinnvollerer Austausch gewährleistet wird. Genauso viele finden, die sozialen Medien brauchen eine charismatische Führungspersönlichkeit wie Elon Musk als neues Aushängeschild. Auch erhoffen sich drei von zehn Deutschen (34 Prozent) mehr Funktionen geben.

Die Vertrauensbasis bröckelt

Was macht die Übernahme mit den Deutschen, die Twitter kennen oder nutzen? Dem Vertrauen in die Plattform hat diese Nachricht erstmal geschadet. Jeder Fünfte (21%) verliert Vertrauen in Twitter, lediglich jeder Sechste (15 Prozent) hat nun mehr vertrauen. Bei der knappen Mehrheit der Deutschen (51 Prozent) ändert sich hingegen nichts. Ähnlich sieht es unter aktiven Nutzern aus: 28 Prozent vertrauen mehr, jeder Fünfte (21 Prozent) weniger. Auffällig ist: Je jünger die Befragten, desto eher verlieren sie das Vertrauen - in der Gen Z (16- bis 24-Jährigen) ist es fast jeder Vierte (23 Prozent). 

 

Was will Musk mit seinem Kauf erreichen? Knapp zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) stimmen (eher) zu, dass der Kauf für Musk nur ein Spiel sei. Jeder Zweite (51 Prozent) findet, er gibt nur mit seinem Reichtum an. Vier von zehn Deutschen (40 Prozent) empfinden die Übernahme als eine Bedrohung für die Demokratie. Das könnte auch mit dem offiziell formulierten Ziel zusammenhängen, “freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt gewährleisten” zusammenhängen. Drei von vier Deutschen (75 Prozent) halten das für realistisch, wenn Musk das Ruder übernimmt. Vor allem aktive Twitter Nutzer schenken dieser Ankündigung Glauben (83 Prozent). Wird das zum Gamechanger? Zumindest halten es vier von zehn aktiven Nutzern (42 Prozent) für (sehr) wahrscheinlich, dass sie Twitter in Zukunft nicht mehr nutzen. Dazu kommt jeder Siebte, der es für (eher) wahrscheinlich hält, der Plattform den Rücken zu kehren. Selbst Befragte, die Twitter lediglich für bestimmte Trends und Nachrichten nutzen, wollen die Plattform in Zukunft (sehr) wahrscheinlich nicht mehr nutzen.

Die wichtigsten Links

 

 

 

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